Ungewohnt verhalten gingen die 98er in die Partie. Die Gastgeber dagegen, die seit 13 Spielen nicht gewannen, begannen offensiv ausgerichtet und attackierten früh. Wetzlar kam sodann auch nach sechs Minuten zur ersten guten Möglichkeit. Nach einer Ecke gelangte der Ball nach einem Abpraller bei Fejz Hodaj, seinen strammen Schuss konnte Becker nicht festhalten, aber Christoph Stahl war zur Stelle und klärte den Ball. Nach gut einer Viertelstunde hatte Sebastian Glasner per Kopf die erste nennenswerte Chance für die Lilien, doch der Ball ging knapp drüber. Die nächste Möglichkeit für Stahl nach einer schönen Flanke von Simon Schmidt, doch seine Volleyabnahme ging ebenfalls über das Tor (28.). Drei Minuten danach die Führung für die Gastgeber. Nach einer Ecke bekam die Lilienabwehr den Ball nicht raus und Hodaj war zur Stelle und schoss den Ball ins Netz. In der Schlussphase des ersten Abschnitts nochmal zwei Freistoßmöglichkeiten für Wetzlar, doch Muayi verzog und Hodaj scheiterte an Bastian Becker.
Die Halbzeitpause hatte unser Trainer Gerhard Kleppinger offenbar genutzt, um die Fehler zu verdeutlichen und klare Ansagen für den zweiten Durchgang zu machen. Neben Glasner schickte er Fabio Eidelwein als zweite Spitze für Michael Anicic aufs Feld, um somit den Druck zu erhöhen. Gleich nach zwei Minuten die erste Chance. Sebastian Heß setzte sich mit einem schönen Dribbling durch die gegnerische Abwehr durch, leider kam im letzten Moment noch ein Abwehrbein dazwischen und blockte den Schuss aus aussichtsreicher Position. In den folgenden 15 Minuten Darmstadt immer wieder im Vorwärtsgang. Vor allem über Simon Schmidt und Alvano Kröh gingen viel versprechende Aktionen aus, doch am Strafraum fehlte die letzte Konsequenz. In der 62. Minute setzte Glasner Jovanovic mit einem wunderschönen Pass toll in Szene, doch dieser vergab aus kurzer Entfernung. Acht Minuten danach wurden die Angriffsbemühungen der Lilien endlich belohnt. Ahmet Sahinler, kurze Zeit davor eingewechselt, nahm einen sensationellen Pass von Simon Schmidt auf, zog ab und der Ball fand den Weg in die gegnerischen Maschen. Die Schlussphase bestimmten weiterhin die 98er, in der zweiten Halbzeit gab es keine nennenswerte Chance für Wetzlar. Doch wie schon zuvor spielten die Lilien bis zum 16er gut, und dann fehlte es im Abschluss. Einzig ein Glasner-Freistoß brachte nochmal die Chance, doch Pavao Vugdelija war auf dem Posten und hielt sicher (83.). Am Ende blieb es beim Unentschieden. Durch die Niederlage der Wehener bei Germania Ober-Roden (0:1) bauen die 98er ihren Vorsprung auf nun zehn Zähler aus.
Unsere Lilien: Bastian Becker (C) – Krisztián Szollár (72. Abdelkader Jellouli), Daniel Rasch, Christoph Stahl, Pascal Pellowski – Simon Schmidt, Nikola Jovanovic – Alvano Kröh, Sebastian Heß (61. Ahmet Sahinler) – Michael Anicic (46. Fabio Eidelwein) – Sebastian Glasner
Unser Gegner: Pavao Vugdelija – Patrick Weisert, Stefan Hocker (C), Thorsten Dinkel (43. Sezgin Yedikat), Olivio Muayi -Pierre Chabou -Fejz Hodaj, Rachid Ouakil -Emanuel Haas (77. Imad Elissami) -Fatmir Hajdari (80. Ali Mahboubi), Maykel Samun
Schiedsrichter: Holger Muschik, Assistenten: Marcel Lindemann, Stefan Zahn
Tore: 1:0 Hodaj (31.), 1:1 Sahinler (70.)
Gelbe Karten: Hocker, Hodaj – Stahl, Szollár
Stimmen zum Spiel:
Claus-Peter Zick: â€Die Mannschaft von Wetzlar hat heute eine sehr gute Leistung geboten, vor allem im kämpferischen, aber auch im spielerischen Bereich. Wir haben uns etliche Torchancen heraus gespielt und dann auch verdient das das 1:0 gemacht. Thorsten Dinkel musste dann raus, das war der Knackpunkt in unserem Spiel. Bis dahin hatten wir im taktischen Bereich klare Vorteile. Danach hat es lange gedauert bis wir wieder die Ordnung fanden. Wir hatten in der zweiten Halbzeit Probleme auf der rechten Abwehrseite. In der letzten Viertelstunde sind wir nochmal unter Druck gekommen. Insgesamt hätten wir aufgrund der ersten 60 Minuten den Sieg verdient gehabt.â€
Gerhard Kleppinger: â€Wir waren in den ersten 45 Minuten nicht anwesend, ob wir keinen Bock hatten, ob wir nicht konnten oder ob es am Wetter lag, ich weiß es nicht, es war grauenhaft. Das 1:0 Lag in der Luft und fiel dann auch. In der zweiten Halbzeit haben wir besser gespielt, hatten Chancen und erzielten den Ausgleich. Außerdem haben wir es geschafft, dass unser Tor nicht mehr in Gefahr war.â€
Zuschauer: 700
Thorsten Halm / Chris Lein