Dass der Klassenverbleib dabei kaum noch machbar war, darauf konnten sich alle Darmstädter spätestens nach der deutlichen 0:4-Niederlage gegen den Mitkonkurrenten aus Mainz einstellen. Dieser Klassenerhalt allerdings wäre vor der Saison ohnehin ein großes Fußballwunder gewesen. „Im Endeffekt ist nichts passiert, was nicht vorhersehbar war“, sagte daher auch Vereinspräsident Rüdiger Fritsch in der Mixed-Zone des Merck-Stadions am Böllenfalltor und ergänzte: „Das Problem ist das Wie.“
Schließlich war es bis zum Mainz-Spiel durchaus realistisch und im Rahmen des Möglichen, die Klasse zu halten. Die spezielle Konstellation dieser Bundesliga-Spielzeit hatte es zudem erlaubt, auch mit verhältnismäßig wenigen Punkten lange ein Wörtchen im Abstiegskampf mitzureden. Doch gerade in den teils sehr engen Partien gegen die direkte Konkurrenz (das 2:0 in Köln ausgenommen) gelang es den Lilien nicht, die nötigen Punkte auf ihre Seite zu ziehen. Eine Sieglosserie von 22 Spielen in Folge sowie der Ligahöchstwert von insgesamt 73 Gegentreffern taten dabei ihr übriges. Zudem schaffte es der SV 98 die gesamte Saison über nicht, Konstanz reinzubringen, geschweige denn in einen Flow zu kommen – weder auswärts noch zuhause. Nur magere sechs Heimpunkte sind mit Abstand die geringste Ausbeute des Wettbewerbs. „Das werden wir mit allen Beteiligten aufarbeiten“, verdeutlichte Fritsch, der gleichzeitig aber auch klarstellte: „Hier wird nichts untergehen. Hier bricht auch nichts zusammen.“