Keine 180 Sekunden waren gespielt, als sich unsere Lilien das erste Mal gefährlich im Fernwälder 16er zeigten. Hübner legt quer und ein Platzfehler verhinderte dass Simon Schmidt den Ball in aussichtsreicher Position richtig treffen konnte. In den nächsten Minuten standen beide Abwehrreihen sicher und agierten mit langen Bällen. Solch einen Ball von Anicic fand Glasner der direkt auf Hübner durchsteckte. Dieser ließ Kamber Koc mit einem harten Schuss ins kurze Eck keine Chance. Nach 30 Minuten kamen die Fernwälder immer besser ins Spiel und erarbeiteten sich gute Möglichkeiten. Bastian Becker wehrte einen Schuss aus spitzem Winkel von Kahramann Damar bravourös ab. Im direkten Gegenzug hatten unsere 98er die große Chance auf 2:0 zu erhöhen, doch Elia Sorianos Abschluss konnte gerade noch von der Linie gekratzt werden. Vier Minuten vor dem Wechsel bekam die Lilienabwehr nach einer Ecke den Ball nicht weg. Dieser fiel Stefan Dolzer vor die Füße und er drosch den Ball ins Netz.
Nach dem Wiederanpfiff drehten die Gastgeber auf und kamen zu mehreren 100%-igen Chancen. So fand eine Flanke in der 47. Minute den freistehenden Daniel Beck. Seinen starken Kopfball wehrte Bastian Becker mit einer Weltklasseparade ab. Nur vier Minuten später stand Becker wieder im Mittelpunkt des Geschehens, als er einen Dolzer-Schuss gerade noch über die Latte lenkte. In dieser Phase standen die Lilien tief und waren zu weit von den Gegenspielern entfernt. In der 60. Minute dann die erneute Führung für die 98er. Eine feine Flanke von Simon Schmidt köpfte Christian Wiesner am zweiten Pfosten ein. Nur drei Minuten danach der Ausgleich, durch einen unhaltbar abgefälschten Schuss aus dem Rückraum (Dominik König). In der Folge eine Reihe von Chancen auf beiden Seiten. Für Darmstadt scheiterte zweimal Anicic (69./72.). Auf Seiten der Gastgeber vergab Dominik König in der 74. und 75. Minute zwei Hochkaräter, welche Bastian Becker erneut klasse abwehrte. In der Schlussviertelstunde drängten die Lilien auf den Siegtreffer, doch es sprang nichts Zählbares mehr heraus und somit ging es in die Verlängerung.
Die erste Hälfte der Zugabe verlief recht ereignislos, bis auf einen Schuss von Krisztián Szollár, den Kamber Koc mit einer Glanzparade zur Ecke abwehrte. Nach 111 Minuten wurde Idris Akpunar von Schiedsrichter Velz wegen groben Foulspiels an Christian Wiesner mit der roten Karte vom Platz gestellt. Die letzten neun Minuten spielte nur noch Darmstadt und kam folgerichtig durch den kurz zuvor eingewechselten Faouzi Atmani zum frenetisch gefeierten Siegtreffer. Damit ziehen die Lilien ins Viertelfinale des Hessenpokals 2008 ein.
Unsere Lilien: Bastian Becker (C) – Christian Remmers, Christoph Stahl, Michael Bodnar, Christian Wiesner – Krisztián Szollár, Somin Schmidt – Elia Soriano (38. Pascal Pellowski), Michael Anicic (110. Faouzi Atmani), Rudolf Hübner (46. Sebastian Heß) – Sebastian Glasner
Unser Gegner: Kamber Koc -Manuel Rasiejewski, Stefan Dolzer, Jens Böhnke (C), Idris Akpunar – Ürkan Özen (60. Marc Schilhabl), Burim Gashi, Zaki Tammaoui (113. Matthias Geist), Antonio Castellino) – Daniel Beck, Kahramann Damar (60. Dominik König)
Schiedsrichter: Tobias Welz, Assistenten: Robert Vitye, Ingmar Schnurr
Tore: 0:1 Hübner (22.), 1:1 Dolzer (41.), 1:2 Wiesner (60.), 2:2 König (63.), 2:3 Atmani (116.)
Gelbe Karten: Oezen, Schilhabl, Gashi, Dolzer -Glasner, Wiesner, Szollár, Remmers
Rote Karte: Idris Akpunar (111.)
Stimmen zum Spiel:
Niko Semlitsch: â€Wir haben heute ein gutes, typisches Pokalspiel erlebt, mit einem ausgeglichenen Spielverlauf. Wir hatten das Glück noch vor der Pause das 1:1 zu machen. Im zweiten Abschnitt haben wir es nicht verstanden den Sack zu zumachen, wir hatten mehrere hochkarätige Chancen. Wenn man dann die Tore aber nicht macht, braucht man sich nicht wundern.“
Gerhard Kleppinger: â€Das war heute ein typisches Pokalspiel, wir wussten das es schwer werden würde. Wir haben uns in den zwei vorherigen Spielen gegen Fernwald schon schwer getan und heute erst recht. Die erste Halbzeit hatten wir ganz gut im Griff. Nach der Pause machten uns die verletzungsbedingten Wechsel (Anmerkung: Soriano (38. / Kreislaufprobleme) und Hübner (46. Nasenbeinbruch) zu schaffen. Besonders ärgerlich waren die Gegentreffer nach Standardsituationen. Am Ende ist das schönste heute Mittag, dass wir gewonnen haben und die nächste Runde erreicht haben. Letztendlich war es aber ein glücklicher Sieg.â€
Zuschauer: 600
Thorsten Halm / Chris Lein