Das Nachholspiel des fünften Spieltages begann bei bestem Fußballwetter. Die Lilien spielten von Beginn an druckvoll nach vorne. In der siebten Minute wurde ein sehenswerter Pass von Michael Anicic gerade noch vom Fliedener Schlussmann Sven Bormann abgefangen. Fünf Minuten später kamen die Gastgeber zum ersten Mal gefährlich vor das Darmstädter Tor. Roman Krawczyk drang völlig frei von links in den Strafraum ein, scheiterte aber am herauseilenden Bastian Becker. Wenig später verzog Rudi Hübner nach einer Anicic-Ecke nur knapp. In der 21. Minute war es dann soweit: Eine Ecke an den kurzen Pfosten verlängerte Daniel Rasch per Kopf auf Christoph Stahl, der kurz auf Pascal Pellowski ablegte. Dessen Flachschuss aus sieben Metern schlug unhaltbar für Bormann im Gehäuse der Fliedener ein. Zwei Minuten nach der Führung stürmte Ali El Fechtali, der für den verletzten Murat Anli gekommen war, auf Bastian Becker zu, doch dieser konnte den Schuss sicher parieren. In der 31. Minute dann ein Foul an Nikola Jovanovic. Michael Anicic schickte den Gefoulten mit einem schnell ausgeführten Freistoß auf rechts. Die Hereingabe verpasste Glasner noch knapp, aber am langen Pfosten stand Rasch, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Nur kurze Zeit später, in der 37. Minute, erhöhte Fabio Eidelwein mit einem wuchtigen Kopfstoß nach einer erneuten Anicic-Ecke auf 3:0. Nur vier Minuten danach hätten die Lilien schon vor dem Wechsel alles klar machen können. Ein Schussversuch von Pascal Pellowski rutschte bis an den zweiten Pfosten durch, wo Sebastian Glasner den Ball leider nur noch an das Außennetz befördern konnte.
Die Gastgeber kamen nach dem Wechsel schwungvoller aus der Kabine und kamen folgerichtig zu der ein oder anderen Gelegenheit. In der 48. Minute legte Fliedens Torjäger Sascha Gies quer auf Roman Krawczyk, doch dieser drosch den Ball aus elf Metern weit über das Tor der Lilien. In der Folge verflachte das Spiel etwas. Die Lilien ließen Ball und Gegner laufen, und kamen durch Fabio Eidelwein in der 63. Spielminute zu einer guten Tormöglichkeit. Michael Anicic schickte Eidelwein steil, doch dieser bekam den Ball leider nicht am herausstürmenden Torhüter Bormann vorbei. Christoph Stahl sorgte in den letzten Spielminuten nochmals für Gefahr vor dem Tor der Fliedener. Ein Kopfball nach sehenswerter Vorlage von Fabio Eidelwein verfehlte nur knapp das Ziel. Zwei Minuten vor dem Ende war es erneut Christoph Stahl, der per Kopf an der Latte scheiterte.
Die Lilien siegten auch in dieser Höhe verdient in Flieden und eroberten damit in souveräner Manier die Tabellenführung der Oberliga Hessen.
Unsere Lilien: Bastian Becker (C) – Michael Bodnar, Christoph Stahl, Daniel Rasch, Christian Wiesner – Pascal Pellowski, Rudolf Hübner (57. Simon Schmidt), Nikola Jovanovic, Michael Anicic (80. Krisztián Szollár) – Sebastian Glasner (68. Elia Soriano), Fabio Eidelwein
Unser Gegner: Sven Bormann -Alexander Schäfer, Artug Özbakir, Freddy Braun, Michael Salomon – Murat Anli (10. Ali El Fechtali, 78. Mario Hartmann), Francisco Martinez, Roman Krawzcyk ( 57. Mehmet Bardakci), Jens Link, Daniel Rother, Sascha Gies
Schiedsrichter: Ralf Viktora, Assistenten: Steffen Rabe, Sebastian Fink
Tore: 0:1 Pellowski (21.), 0:2 Rasch (31.), 0:3 Eidelwein (37.)
Gelbe Karten: Bodnar – Link
Stimmen zum Spiel:
Jörg Meinhardt: â€Das Spiel war nicht so, dass Darmstadt verdient mit 3:0 in die Halbzeit geht. Es war Schläfrigkeit von uns. Es waren drei Standardsituationen. Es ist korrekt, dass Darmstadt uns in den ersten zehn Minuten durch seine Aggressivität den Schneid abgekauft hat. Wir hatten die eine oder andere ganz gute Chance in der ersten Halbzeit. Die Gegentore fielen haarsträubend. Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit nicht weniger Spielanteile hatten. Man hat gesehen, warum Darmstadt mit Favorit ist. Sie haben mehr Cleverness bei Standardsituationen, mehr Präzision. Die zweite Halbzeit waren wenig Torchancen. Wir hatten noch eine klare durch Krawczyk, der den Ball im Fünfmeterraum über das Tor gebracht hat. Auf der anderen Seite haben wir Glück gehabt, dass wir nicht noch den einen oder anderen Treffer bekommen haben.â€
Gerhard Kleppinger: â€Wir sind hochkonzentriert und aggressiv ins Spiel hereingegangen, auch sehr selbstbewusst. Wir haben dadurch der Buchonia den Schneid abgekauft. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann locker runtergespielt. Das 3:0 geht in Ordnung.â€
Zuschauer & Stimmung: ca. 750
Frank Leber / Chris Lein