Weil die Darmstädter in einem ausgeglichenen Spiel lange gut mithielten und die individuelle Klasse von enorm reif wirkenden Fortunen lange einschränkten. Und das gegen einen Gegner wohlgemerkt, der in der vergangenen Saison denkbar knapp im Elfmeterschießen des Relegationsrückspiels den Bundesliga-Aufstieg verpasste und auch in diesem Jahr keinen Hehl daraus macht, wieder um die ganz oberen Plätze mitspielen zu wollen. „Düsseldorf ist sicherlich keine Laufkundschaft“, analysierte daher auch Gjasula kurz und knapp. Doch so richtig feldüberlegende Vorteile konnte sich am Sonntagmittag keine der beiden Mannschaften erspielen. Die gleiche Anzahl an Torschüssen (11:11), ein nahezu identischer Ballbesitzanteil mit leichten Vorteilen aufgrund der Überzahlsituation in der Schlussphase für Düsseldorf (47:53 Prozent).
Das Eigentor zum 0:1 von Aleksandar Vukotic, der mit einer Luftzweikampfquote von einhundert Prozent sowie einer ansonsten guten Leistung zu überzeugen wusste, leitete den unglücklichen Spielverlauf aus Lilien-Sicht ein. Dazu die vergebene Doppelchance durch Hornby und Klefisch sowie später die Rote Karte gegen den 17-jährigen Profidebütanten Othmane El Idrissi nach einem verunglückten Vukotic-Rückpass. Insgesamt dann aber doch zu viele unglückliche Szenen, um trotz leidenschaftlichen Auftretens gegen Fortuna Düsseldorf zu punkten. Klar, alles nur auf Unglück zu reduzieren, wäre zu kurz gegriffen: Nach einer absolut akzeptablen ersten Hälfte kamen die Hausherren nicht gut in den zweiten Durchgang rein. Und die vielen aussichtsreichen Gelegenheiten und Möglichkeiten resultierten noch zu selten in echte Chancen.