Natürlich ist unsere aktuelle Situation auch dadurch geprägt, dass wir verletzungsbedingt, seit Saisonstart noch nie mit unserer Stammformation, die uns in der Vorbereitung so viel Hoffnung gemacht hat, antreten konnten. All das entschuldigt aber nicht, dass es uns nicht gelingt, trotzdem Siege für den SV Darmstadt 98 einzufahren. Deshalb nehmen wir die aktuelle Situation auch sehr ernst.
Auch nach unseren Gesprächen ist das Präsidium davon überzeugt, dass Trainer und Mannschaft sich nach wie vor als Einheit verstehen und eine Trendwende herbeiführen können. Es besteht aber auch ein gemeinsames Verständnis darüber, dass dies nun unmittelbar und direkt erfolgen muss.
Dies vorausgeschickt, wollen wir mit unserem Trainer Zivo Juskic und unserer Mannschaft in den nächsten Spielen einen erneuten Versuch unternehmen, eine solche Trendwende herbeizuführen und dafür mit aller Kraft zu arbeiten. Das Präsidium und alle sportlich Verantwortlichen sind sich einig, dass unser Projekt "gesicherter Klassenerhalt" erreicht werden kann und wird. Sollten sich wesentliche Prämissen unserer Einschätzung verändern, werden wir der sich dadurch ergebenden neuen Situation selbstverständlich Rechnung tragen.
Wir haben mehrfach, zuletzt auch auf unserer Mitgliederversammlung dargelegt, dass wir nicht nur wirtschaftlich und strukturell, sondern auch sportlich am Böllenfalltor eingefahrene Verhaltensmuster verändern wollen und müssen. Haben wir doch in der Vergangenheit immer dann, wenn es sportlich eng wurde, unser Heil in Alibiaktionen, z.B. einem Trainerwechsel gesucht und auch damit oft genug daneben gelegen. Statistisch gesehen, hatten unsere bisherigen Trainer dabei Verweilzeiten von einem Jahr, oder weniger. Also eine sehr traurige Bilanz. Sportlichen Konzepten, die ja sehr stark mit handelnden Personen und auch durch Kontinuität und Stehvermögen getragen werden, haben wir, unserer Einschätzung nach, nie eine wirkliche Chance gegeben. Stellen wir uns dann einmal ehrlich die Frage, was uns all die Wechsel der letzten Jahre eingebracht haben, müssen wir heute realistisch feststellen, dass wir sportlich seit Jahren nahezu auf der Stelle treten. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen und deshalb sind für das aktuelle Präsidium personelle Wechsel nicht das erste, sondern dass allerletzte Mittel, weil wir dadurch auch immer ein Stück konzeptioneller Zukunft verlieren, die unser Verein mehr denn je und gerade jetzt braucht.
Darmstadt, 20. September 2009
Das Präsidium
SV Darmstadt 98