Die Lilien begannen mit viel Respekt, gute Ballpassagen waren zunächst Mangelware. Die Gäste zeigten die reifere Spielanlage und hatten folgerichtig die ersten guten Chancen. Erst parierte Becker einen Schuss von Felgenhauer, der sich schön mit einem Doppelpass mit Judt freigespielt hatte. Dann schoss Nehrig den Ball aus kurzer Distanz über das Tor. In der 26. Minute dann das 0:1. Nach einer Flanke von Caligiuri köpfte Nehrig den Ball in die Maschen.
In der Folgezeit zogen sich Gäste etwas zurück. Doch noch konnten die Lilien die Freiräume nicht nutzen. Die beste Szene der Lilien im ersten Durchgang hatte Hübner. Der Neuzugang setzte sich schön an der Grundlinie durch. Doch seine Flanke verpasste Fabio Eidelwein, der von seinem Gegenspieler allerdings stark bedrängt wurde. Mit der Führung der Gäste ging es in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff dann die stärkste Phase der 98er. Christian Remmers gab in der 52. Minute den ersten Warnschuss ab. Kurze Zeit später rutschte Eidelwein nach einem flachen Querpass von Hübner am Ball vorbei. In der 63. Minute nimmt sich Christian Wiesner ein Herz. Sein Solo bis zur Strafraumkante schloss er mit einem schönen Schuss ab, der leider knapp am Tor vorbeistrich.
Eine Minute später war es dann das 1:1. Nach einem feinen Pass von Michael Anicic umspielte Hübner noch einen Fürther Spieler. Sein Schuss fand den Weg zwischen Sascha Kirschstein und dem rechten Pfosten hindurch zu viel umjubelten Ausgleich. Doch während die Darmstädter Fans noch feierten, sah der Troschütze die Gelb-Rote Karte. Der bereits verwarnte Hübner hatte sich das Trikot über das Gesicht gezogen. Schiedsrichter Fischer schickte ihn vorzeitig zum duschen. Das Spiel wurde ein wenig ruppiger. Wiesner kassierte Gelb für ein Foul an Felgenhauer. Burkhardts Attacke gegen Anicic blieb hingegen ohne Folge, ebenso ein übler Angriff Nehrigs gegen Anicic.
Eben jener Nehrig bewies leider in der 76. Minute, dass er einen Torriecher hat. Nach einer Maierhofer-Flanke überwand er völlig freistehend Becker. In der Schlussphase bemühten sich die Lilien noch einmal, in Unterzahl den erneuten Ausgleich zu erzielen. Doch es waren die Gäste, die noch einmal trafen. Maierhofer markierte per Kopf nach einer Ecke von rechts den 1:3 Endstand. Trotz des Ausscheidens aus dem DFB-Pokal feierten die Lilien-Fans nach dem Abpfiff ihre Mannschaft.
Unsere Lilien: Bastian Becker – Christian Remmers (81. Sebastian Glasner), Michael Bodnar, Daniel Rasch, Christian Wiesner – Pascal Pellowski (85. Sebastian Heß), Krisztián Szollár, Michael Anicic (78. Elia Soriano), Nikola Jovanovic – Rudolf Hübner, Fabio Eidelwein
Unser Gegner: Sascha Kirschstein – Marino Biliskov, Daniel Felgenhauer, Timo Achenbach, Asen Karaslavov – Marco Caligiuri (74. Martin Lanig), Thorsten Burkhardt, Juri Judt, Daniel Adlung (60. Stefan Reisinger) – Bernd Nehrig (80. Stefan Maierhofer), Cidimar
Schiedsrichter: Fischer (Hemer), Assistenten: Joerend (Lübbecke), Kunsleben (Hamm)
Tore: 0:1 Nehrig (26.), 1:1 Hübner (64.), 1:2 Nehrig (76.), 1:3 Maierhofer (90. +1)
Gelbe Karten: Hübner, Wiesner – Biliskov
Gelb-Rote Karten: Hübner (64.)
Stimmen zum Spiel:
Bruno Labbadia: †3:1 gewonnen, nichts anders wollten wir. Wir haben uns das 1:0 erarbeitet. Danach war ein Bruch im Spiel. Kompliment an Darmstadt, sie kamen aggressiver aus der Kabine, haben viel Druck gemacht. Daraufhin fiel zwangsläufig der Ausgleich. Darmstadt ist kein klassischer Oberligist, die Zuschauer haben die Mannschaft nach vorne gepeitscht. Aber wir haben eiskalt zurückgeschlagen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Mich freut die positive Resonanz der Darmstädter Fans gegenüber der Mannschaft. Es ist besser als letztes Jahr, die Mannschaft wird angenommen. Ich hoffe, das die Mannschaft Ihr Ziel erreicht, die Regionalliga zu erreichen.â€
Gerhard Kleppinger: â€Wir waren in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug, haben zu viel Respekt gehabt. Fürth war uns überlegen. In der zweiten Hälfte haben wir den Kampf angenommen, gingen mutiger zu Werke. Wir haben dann früher gestört. Ich hätte es gerne gesehen, wie das Spiel bei einem 11 gegen 11 gelaufen wäre. Aber wir haben uns insgesamt gut präsentiert. Das war heute die Kür, die Pflicht kommt dann am Mittwoch. Wir müssen uns auch in der Oberliga so präsentieren wie heute in der 2. Hälfte.â€
Zuschauer & Stimmung: 5.400, die ihre Mannschaft leidenschaftlich unterstützten.
Frank Leber/ Jens Bistritschan/ Thomas Waldherr