Vor 2400 Zuschauern begannen die Lilien von Beginn an druckvoll und zielstrebig nach vorne zu spielen. Bereits in der vierten Spielminute setzte sich Christian Wiesner auf der linken Seite durch, flankte in den Strafraum, doch Sebastian Glasner verpasste nur knapp. Sechs Minuten später bereitete Michael Anicic mit einem schönen Eckball die nächste Lilienchance vor, doch Kristián Szollár erwischte den Ball am zweiten Pfosten leider nicht mehr. Nach einem Weitschuss von Emanuel Haas konnte Jörg Staniczek den Ball nur abklatschen lassen, doch wehrte den Nachschuss von Maykel Samun bravourös ab (12.). Nach einer guten Viertelstunde schickte Michael Anicic Simon Schmidt mit einem schnell ausgeführten Freistoß auf die Reise, dessen scharfe Hereingabe verpassten sowohl Rudi Hübner als auch Sebastian Glasner. In der 29. Minute kamen die Gäste nach einem Missverständnis in der Abwehr das nächste Mal gefährlich vor das Lilientor, aber Jörg Staniczek war zur Stelle und konnte parieren. In der Schlussphase des ersten Spielabschnitts kamen die 98er immer wieder vor das Tor der Mittelhessen, doch der tödliche Pass in den 16er blieb aus. Somit ging es mit dem torlosen Remis in die Kabinen.
Sofort nach dem Wiederanpfiff war der unbedingte Siegeswillen unserer Lilien nicht zu übersehen. Sebastian Glasner scheiterte in der 49. Minute nach starker Anicic-Flanke knapp per Kopf. Nur zwei Minuten später der nächste Hochkaräter: Rudi Hübner verlängerte einen langen Ball zu Michael Anicic, der diesen mit vollem Risiko volley Richtung Tor drosch, leider strich der Ball vorbei. Abermals zwei Minuten danach nahm Christian Wiesner den Ball am eigenen Strafraum auf und marschierte über das gesamte Spielfeld. Sein Abschluss ging leider daneben. Keine 60 Sekunden später schickte ihn Schiedsrichter Eibach nach wiederholtem Foulspiel zum Duschen. In der Folge merkte man diese Unterzahl jedoch keinesfalls. Die Lilien machten weiter Druck und erarbeiteten sich gute Chancen. Sebastian Glasners Hereingabe traf Rudi Hübner nicht voll und Pavao Vugdelija konnte den Ball sicher aufnehmen. In der 74. Minute dann endlich der viel umjubelte und hoch verdiente Führungstreffer für Darmstadt. Nikola Jovanovic nutzte den Vorteil nach einem Foul an Anicic aus und flankte in den Strafraum, dort setzte sich Sebastian Glasner gegen seinen Bewacher durch und vollendete mit einem Kopfball zum 1:0. Wetzlar musste nun seine defensive Haltung aufgeben und so hatte Fabio Eidelwein vier Minuten vor Schluss die Chance das Spiel zu entscheiden. Seine Direktabnahme ging jedoch drüber. In der 88. Minute erkämpfte sich Christian Remmers beeindruckend den Ball, marschierte Richtung Gästestrafraum und setzte Rudi Hübner mit einem genialen Pass wunderschön in Szene. Dieser nahm dankend an und erhöhte mit einem Lupfer über den heraus stürzenden Gästekeeper auf 2:0. Durch diesen Sieg klettern die 98er auf den dritten Tabellenplatz.
Unsere Lilien: Jörg Staniczek – Christian Remmers, Christoph Stahl, Daniel Rasch, Christian Wiesner (C) – Krisztián Szollár – Nikola Jovanovic, Simon Schmidt (58. Pascal Pellowski) – Michael Anicic (84. Davide Faga) – Sebastian Glasner (80. Fabio Eidelwein), Rudolf Hübner
Unser Gegner: Pavao Vugdelija -Olivio Muayi, Thorsten Dinkel (78. Antoine Honore), Patrick Weisert (C) -Volkan Öztürk, Paul Friesen, Emanuel Haas, Rachid Ouakil -Fejz Hodaj -Maykel Samun (69. Mohamed Maach), Imad Elissami (59. Ali Mahboudi)
Schiedsrichter: Matthias Eibach, Assistenten: Jörg Werner, Christian Eibach
Tore: 1:0 Glasner (74.), 2:0 Hübner (88.)
Gelbe Karten: Anicic, Rasch, Wiesner -Muayi, Ouakil
Gelb-Rote Karten: Wiesner
Stimmen zum Spiel:
Peter Cestonaro: â€Wir haben versucht die Partie kontrolliert und nüchtern anzugehen und haben in der ersten Halbzeit gar nicht so schlecht gespielt, aber leider vergessen aus den zwei sehr guten Möglichkeiten Tore zu machen und in Führung zu gehen. Wenn du heute hier in Führung gehst, dann hätten sich für uns in der zweiten Halbzeit mehr Räume aufgetan. Dem war aber nicht so. Wir haben dann in der zweiten Hälfte nicht mehr den Riesentordrang entwickelt. Darmstadt war trotz Unterzahl engagierter und man hat nicht mehr gesehen, dass wir in Überzahl waren, denn wir kombinierten nicht mehr. Unter dem Strich hat sich die Mannschaft gut verkauft, und als Neuling kann man in Darmstadt verlieren. Am Ende war es ein verdienter Sieg für Darmstadt.â€
Gerhard Kleppinger: â€Wir wussten, dass die Eintracht schwer zu bespielen ist. Unsere Einstellung hat heute gestimmt, wir waren präsenter auf dem Platz, haben aber ein bis zwei Mal nicht aufgepasst, und das hätte ins Auge gehen können. Großes Kompliment an die Mannschaft, die nach der gelb-roten Karte weiter gekämpft hat. Szollár hat im defensiven Mittelfeld stark gekämpft und Anicic sehr diszipliniert gespielt. Das war ein verdienter Sieg heute.â€
Zuschauer: 2.400
Chris Lein / Thorsten Halm