19.10.2024 / Profis
Erkenntnisse aus dem überzeugenden Heimsieg
Heimspiel-Fluch beendet, wieder ein Offensivfeuerwerk veranstaltet und eine besondere Flutlichtspiel-Atmosphäre am Freitagabend erzeugt. Mit einem leidenschaftlichen sowie konzentrierten Auftritt besiegten die Lilien den 1. FC Köln mit 5:1 – und sorgten so für einen Start ins Wochenende nach Maß für alle, die es mit dem SV 98 halten. In der Rückschau zeigt sv98.de, welcher Moment im Spiel besonders wichtig war und was über die 90 Minuten auf dem Rasen noch auffällig war. Und auch das Haar in der Suppe wurde ausfindig gemacht.
Szene des Spiels:
Der direkte Gegenschlag der Lilien zum 2:1, die mit dem erneuten Führungstreffer die passende Antwort auf den Ausgleich lieferten. Und damit gar nicht erst die Chance zuließen, dass auf dem Platz und auf den Rängen Zweifel an der Fortsetzung der unrühmlichen Heimserie aufsteigen konnten. Mit einer Willensleistung trieb Lidberg das Leder nach vorne und behielt im Strafraum Überblick für den mitgelaufenen Hornby, der den Ball nur noch einschieben musste. „Wir mussten einen Moment überstehen, das war das 1:1“, gab auch Florian Kohfeldt zu: „Da war es für uns sehr gut, dass wir das 2:1 machen, um den Glauben zu behalten.“
Das lief gut:
Ein Heimspiel des SV 98 mitsamt Ergebnis. Kann man nach der langen Zeit auch einfach mal so plakativ schreiben. Die Lilien wollten unbedingt die drei Punkte im Merck-Stadion am Böllenfalltor behalten und legten sich dafür vom Spielbeginn weg mächtig ins Zeug. Offensiv zeigten sich die Südhessen gewohnt gefährlich, schafften es aber dabei auch, hier und da auf den Ball zu treten. Und das Spielgeschehen mit langen Ballpassagen zu beruhigen. Kohfeldt: „In der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Mischung aus Ballbesitz und Anlaufen gefunden, aber auch immer wieder effektiv nach vorne zu spielen und Chancen herauszuspielen.“ Defensiv zeigte sich die Mannschaft über die gesamte Spielzeit gewillt und bissig, im zweiten Durchgang stimmte dann nicht nur der Einsatz, sondern auch der Output. Köln – immerhin die beste Offensive der Liga – schaffte es nach dem Wiederanpfiff kaum, sich echte Chancen zu erspielten und ein Comeback einzuleiten.
Die Symbiose zwischen Mannschaft und Fans. Ein Grund für die Negativserie im Merck-Stadion am Böllenfalltor der vergangenen 12 Monate dürfte auch darin gelegen haben, dass sich Leistungen und Stimmung negativ beeinflussten. Die Auftritte ließen den Funken zu selten auf die Ränge überspringen und auch umgekehrt entwickelte sich zunehmend ein gewisser Fatalismus, dass selbst bei Führungen das Misstrauen groß blieb und der Support nur tröpfchenweise ausfiel. Was auch der Mannschaft keinen Push auf dem Rasen gab. Am Freitagabend entwickelte sich das Bölle nach langer Zeit und mit jeder zunehmenden Spielminute mal wieder zu einem echten Kessel. „Heute hatten Stadion und Mannschaft ein sehr gutes Zusammenspiel“, lobte Kohfeldt und auch die Spieler erwähnten hinterher die tolle Heimspiel-Atmosphäre.
Das lief nicht gut:
Der Zugriff im ersten Durchgang. Viel Wasser gibt es zwar nicht in den Wein zu kippen. Wenn es aber etwas zu monieren gibt, dann der Umstand, dass die Gäste in den ersten 45 Minuten des Öfteren über die Außen gefährliche Angriffe einleiteten. „Ohne den Treffer zum 2:1 wäre es eine wacklige Phase geworden“, befand Kohfeldt: „Wir haben uns schwergetan in der ersten Halbzeit, taktisch das Kölner Überladen des Flügels zu kontrollieren. Es ist nicht viel passiert, aber in der Halbzeit haben wir das angepasst.“ Mit einer anderen Positionierung wurde den Geißböcken da die Entfaltungsmöglichkeiten genommen. Auch Mittelfeldmann Förster urteilte, dass man es in der ersten Halbzeit gegen den Ball noch nicht so gut gemacht und wenig Zugriff bekommen habe: „In der zweiten Halbzeit haben wir etwas geändert und vor allem auch mit mehr Eiern gespielt und dann können wir jedem Gegner wehtun, weil wir mit Ball eine Truppe sind, die immer ein Tor schießen kann und viel Potenzial hat.“