15 Jahre und 361 Tage war Michael Gregoritsch alt, als er das erste Mal für den SV Kapfenberg in der österreichischen Bundesliga traf. Ein bis heute bestehender Rekord, der vielleicht nie gebrochen wird. Doch wer erwartet, dass der heute 29-Jährige einen kompletten Senkrechtstart hinlegte, liegt falsch. Die ersten beiden Jahre verbrachte er in der Landesliga, die vierthöchste Liga in Österreich. 2011 unterschreib der Stürmer dann in Hoffenheim.
„Für mich war es völlig normal, als Nachwuchsspieler in der zweiten Mannschaft Spielpraxis zu sammeln, wie es auch später in Hoffenheim und bei St. Pauli der Fall gewesen ist“, sagte der SC-Spieler einst in einem Interview mit der „Deichstube“. Seinen richtigen Durchbruch erlebte Gregoritsch in der Saison 2014/15 beim VfL Bochum, als er mit elf Torbeteiligungen zu überzeugen wusste. Nach zwei Jahren in Hamburg beim HSV wechselte der Österreicher nach Augsburg, wo er insgesamt 39 Scorerpunkte aufweisen konnte. Ganz geräuschlos war seine Zeit bei den bayrischen Schwaben aber nicht, 2019 stand er kurz vor einem Wechsel nach Bremen. „Ich will einfach nur weg“, sagte damals der Angreifer. Der Wechsel an die Weser aber platzte.
Statt hoch in den Norden, also tief in den Süden. Mittlerweile ist der Stürmer im Breisgau angekommen und schwärmt vor allem von seinem Noch-Trainer Christian Streich. „Das möchte man sich wirklich nicht vorstellen, wie es ohne ihn wäre. Weil irgendwie gehört er einfach dazu – quasi wie die Preiselbeeren zum Schnitzel“, sagte Gregoritsch im Januar 2023 noch lachend im Interview zu einem möglichen Abgang des Cheftrainers. Mittlerweile ist klar, dass Streich nach der Saison aufhört. Auf die Karriere des Österreichers hatte Streich sicherlich eine positive Auswirkung, seit Sommer 2022 hat der Angreifer wettbewerbsübergreifend 36 Torbeteiligungen aufzuweisen.
Spannend ist dennoch, dass der 29-Jährige sich gar nicht als Stammspieler bezeichnen würde. „Der Trainer hat mal gesagt: Es gibt keine Stammspieler. Daher werde ich jetzt hier nicht verkünden, dass ich mich als Stammspieler sehe“, sagte er im „Deichstuben“-Interview. Dass die Spieler sich trotzdem wohlfühlen beim Sportclub, liege vor allem auch am familiären Umfeld des Vereins. „Es geht sehr familiär, sehr freundschaftlich zu. Hier arbeitet jeder für jeden, ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen. So kommt der Erfolg zustande.“