Von der Versicherungsbranche zum Profitrainer, über Österreich, England, New York zum 1. FC Köln – ein Karriereweg, der viele Fans überraschen dürfte. Gerhard Struber wäre diesen Freitag nicht im Bölle an der Seitenlinie der Gäste zu sehen, hätte es Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick nicht gegeben. Ein Testspiel zwischen dem SV Kuchl und Salzburg war der ausschlaggebende Moment für seinen Wechsel von der Versicherung ins Profi-Trainerleben. „Nach dem Spiel lud mich Ralf Rangnick zum Gespräch ein. Mit seiner Begeisterung und Überzeugungskraft legte er mir nahe, den Weg als Fußballtrainer hauptberuflich einzuschlagen. Das war damals eine sehr mutige Entscheidung, denn ich hatte einen wirklich guten Job mit besten Perspektiven“, berichtet der heute 47-Jährige.
Wie einst in Barnsley betreut Struber in Köln nun einen der jüngsten Kader der Liga. Mit dem Umgang und der Förderung von jungen Spielern ist der Österreicher seit Jahren bestens vertraut hoch. Lange Zeit prägte er die Jugendakademien in Salzburg und coachte junge Talente auf höchstem Niveau. Bekannt ist Struber vor allem für seine offensive Spielweise – ein Stil, den er bereits zu Beginn der Saison erfolgreich zeigt. Kein Team hat in der 2. Liga aktuell mehr Tore erzielt als die „Geißböcke“. Im vergangenen Heimspiel gegen Ulm zeigte Struber aber auch, dass er der vollen Offensive auch eine gewisse Balance verleihen kann. Aus einer stabilen Ordnung heraus gewann der „Effzeh“ gegen den Aufsteiger mit 2:0 und blieb zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Gegentor.